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BUILDING PUBLIC TRUST AWARD

Mit dem Building Public Trust Award (BPTA) zeichnet die Sustainable Finance Research Group Unternehmen für eine glaubwürdige und konsistente Klimaberichterstattung aus.

Building Public Trust Award 2023

Eine Fachjury mit Vertreter:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Investoren, Aufsichtsräten und einer Rating-Agentur analysierte die externe Berichterstattung von Unternehmen im DAX 40, MDAX und bei ausgesuchten nicht-börsennotierten Unternehmen. Gegenstand der Analyse im Jahr 2023 war die Nachhaltigkeitsberichterstattung der Unternehmen. Dabei fand erstmals eine Fokussierung auf die die CSRD-Berichterstattung mit einem Schwerpunkt auf Klima sowie über die EU-Taxonomie-Angaben statt.

Dabei bewerteten die Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis insbesondere die Glaubwürdigkeit und Konsistenz sowie Vollständigkeit und Wesentlichkeit der dargestellten Informationen. Ferner analysierten sie die Qualität der Integration von Informationen, die Verlässlichkeit der Informationen sowie die Nutzung innovativer Ansätze der Berichterstattung. Zudem wurde in diesem Jahr erneut die Methodik der Textanalyse bezüglich der Verwendung relevanter Begriffe in den Teilbereichen Klima, Lieferkette und EU-Taxonomie angewandt.

Die Auszeichnung für die beste Nachhaltigkeitsberichterstattung im DAX 40 geht an die Deutsche Telekom AG. Die Jury bezeichnet den Bericht des Konzerns als gekennzeichnet durch detaillierte Darstellung der Klimaziele sowie durch eine transparente Darstellung der Datensicherheit und der politischen Interessensvertretung. Im Segment MDAX konnte die Lanxess AG, insbesondere durch die anschauliche und klare Darstellung der Ziele in verschiedenen Nachhaltigkeitsbereichen verbunden mit dem nötigen Detaillierungsgrad in Ressourcenabfluss und Mitarbeitende überzeugen. Zum zweiten Mal erfolgte auch eine Bewertung von nicht-börsennotierten Unternehmen, hier gelang der Robert Bosch GmbH wiederum die Platzierung an erster Stelle. Das Unternehmen berichtet wiederum umfangreich, abgeleitet von seinen übergeordneten Zielen, welche gleichermaßen durch konkrete Beispiele sowie auch mit qualitativen und quantitativen Informationen unterlegt sind. Insbesondere wurden die Datenqualität und die Kreislaufwirtschaft vertieft. Mahle GmbH ist in diesem Jahr als Aufsteiger ausgezeichnet worden. Mahle GmbH berichtet vor allem sehr gut über die Klimaziele, die eigene Belegschaft und qualitativ auch über die Lieferkette. Nordex SE ist für die beste Taxonomie-Berichterstattung ausgezeichnet worden. Diese erfolgt transparent, mit Erläuterung des Prozesses, Hintergrundinformationen zu den KPIs und einer insgesamt übersichtlichen Darstellung.

Die Verleihung der Awards 2023

Mit dem Building Public Trust Award werden seit 2016 Unternehmen für eine glaubwürdige und konsistente Nachhaltigkeitsberichterstattung ausgezeichnet. In diesem Jahr wurde der Preis auf dem Sustainability Kongress in Berlin verliehen.

In diesem Jahr wird die überarbeitete Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)[1] und die im Jahr 2022 veröffentlichte EU-Taxonomie für Unternehmen besonders untersucht. Diese Standards stellen einen bedeutenden Schritt in die Richtung einer nachhaltigeren Unternehmensführung dar. Die CSRD bringt eine Vielzahl von Änderungen und Erweiterungen mit sich, die Unternehmen dazu bewegen, transparenter bezüglich ihrer Nachhaltigkeitsprozesse zu sein. Unter anderem kündigen sich mit der CSRD deutliche Erweiterungen der Berichtspflichten hinsichtlich sozialer (z. B. Diversität in der Belegschaft, Menschenrechte), ökologischer (z. B. Klimaschutz, Wassernutzung, Biodiversität) und Governance-orientierter Aspekte (z. B. Vergütungsstrukturen, Korruptionsbekämpfung) sowie die Verpflichtung zur externen Prüfung von Berichten.

Parallel definiert die EU-Taxonomie klare Kriterien und Standards für umweltfreundliche, wirtschaftliche Aktivitäten. Für diese Taxonomie-fähigen/-konformen Wirtschaftsaktivitäten[2] sind Unternehmen verpflichtet, ihre Anteile an grünen Umsatzerlösen (Revenue), Investitionen (CapEx)- und Betriebsausgaben (OpEx) zu berichten. Mittels dieser Einordnung können Unternehmen bestimmen, welchen Anteil ihrer oben genannten Kennzahlen nachhaltige Aktivitäten ausmachen. Somit soll die EU-Taxonomie für Unternehmen, Politik und Aktienmarktakteure ein Rahmenwerk schaffen, über welches sie ihre Aktivitäten besser an den Zielen des Klimaschutzes und zukünftig auch weiteren Dimensionen der Nachhaltigkeit ausrichten können. Die CSRD und die EU-Taxonomie sind eng miteinander verknüpft, um aktiv zur Bewältigung des Klimawandels und anderer sozialer und ökologischer Herausforderungen beizutragen.

 

Weiterführende Links:

[1] Verordnung 2022/2464 des Europäischen Parlaments und des Rates (http://data.europa.eu/eli/dir/2022/2464/oj)

[2] Im Rahmen der Taxonomie-Berichtspflichten, gilt eine Aktivität als Taxonomie-fähig, sofern sie sich einem Umweltziel (in April 2023 hat die EU die technischen Bewertungskriterien der Umweltziele 3-6 veröffentlich) zuordnen lässt, unabhängig davon, ob dieses dabei erfüllt wird. Eine Aktivität ist Taxonomie-konform, sofern eine Zuordnung sowie die Erfüllung der Kriterien gegeben sind.

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