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FORSCHUNG

Ein Großteil unserer Forschung befasst sich mit dem „Business Case für Nachhaltigkeit“, d. h. damit, wie und wann ökologische und soziale Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichen Interessen in Einklang gebracht werden kann. Unsere Forschung ist als Antwort auf zwei Herausforderungen zu verstehen:
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  • Die Internationale Energieagentur (IEA) schätzt, dass im Zeitraum von 2014 bis 2035 kumulierte Investitionen in Höhe von 53 Billionen US-Dollar in die Energieversorgung und Energieeffizienz erforderlich sind. Daher müssen Investoren ihre Kapitalströme auf Akteure umlenken, die einen positiven Beitrag zu einer klimaresistenten Wirtschaft leisten.

  • Zweitens verbrauchen verschiedene Wirtschaftssektoren derzeit mehr fossile Brennstoffe und verursachen höhere Treibhausgasemissionen als jemals zuvor in der Geschichte. Daher sind Investoren erheblichen finanziellen Risiken in Form von gestrandeten Vermögenswerten ausgesetzt.

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Wissenschaftler und Investoren haben mehr als 2000 empirische Studien und mehrere Übersichtsstudien zum Zusammenhang zwischen Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) und der finanziellen Performance von Unternehmen (CFP) veröffentlicht.  In einer unserer meistzitierten Arbeiten haben wir alle Primär- und Sekundärdaten der bisherigen akademischen Übersichtsstudien ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Geschäftsargumente für ESG-Investitionen empirisch sehr gut fundiert sind. Rund 90 % der Studien kommen zu dem Ergebnis, dass zwischen ESG und CFP ein nichtnegativer Zusammenhang besteht. Noch wichtiger ist, dass die überwiegende Mehrheit der Studien positive Ergebnisse vermeldet. Darüber hinaus zeigen wir, dass sich der positive Einfluss von ESG auf CFP im Laufe der Zeit als stabil erweist. Auf Grundlage dieser Forschungsergebnisse sind wir zu einer wichtigen Schlussfolgerung für Investoren und die Finanzmärkte insgesamt gelangt: Ausgehend von der vorhandenen Literatur ist der Business Case für ein gutes Unternehmen unbestreitbar.​

Um nachhaltige Finanzierungen weiter zu fördern, betrachten wir sogenannte „Impact Investments“ als einen wichtigen Hebel. Die Auswirkungen auf die reale Welt stehen im Mittelpunkt dieses Anlagestils bzw. dieser Anlagestrategie. In diesem Zusammenhang stützt sich ein Bericht der G7 über Impact Investments in seiner Definition hauptsächlich auf eine unserer Forschungsarbeiten. In dieser Arbeit wird argumentiert, dass der Begriff „Impact Investment“ häufig synonym für jede Anlage verwendet wird, die Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) berücksichtigt.

Im letzteren Fall ist die Erzielung eines transformativen Wandels nicht das Hauptziel solcher Investitionen, was daher das Risiko eines Impact Washing (ähnlich wie „Green Washing“) mit sich bringt. Der Beitrag leitet eine neue Typologie nachhaltiger Investitionen ab. Diese Typologie liefert eine präzise Definition dessen, was Impact Investments sind und was sie abdecken sollten. Als einen zentralen Beitrag schlagen wir vor, zwischen wirkungsorientierten Investitionen und wirkungsgenerierenden Investitionen zu unterscheiden.

In Zeiten zunehmender freiwilliger nicht-finanzieller Unternehmensberichterstattung sehen sich Anleger mit immer mehr Informationen konfrontiert, die sich von den finanziellen Bewertungsfaktoren unterscheiden, die an den Kapitalmärkten üblicherweise verwendet werden. Daher befasst sich unsere Forschung auch mit Fragen zum Verhalten von Anlegern gegenüber ESG-Informationen an den Aktienmärkten. Den meisten Finanzmärkten mangelt es an Transparenz, wenn es um die Auswirkungen einer Investition auf das Klima geht. Dies gilt insbesondere für Investmentfonds, die täglich Millionen von privaten Ersparnissen in Unternehmensaktien und -anleihen investieren.

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Aufbauend auf Erkenntnissen aus der Verhaltensforschungsforschung untersuchen wir daher, wie klimafreundlichere Investitionen gefördert werden können. Wir modellieren die zugrunde liegenden kognitiven Prozesse von Anlegern bei der Bewertung von ESG-Informationen und untersuchen die Auswirkungen auf die Portfolioauswahl und Preisgestaltung sowohl auf individueller als auch auf Marktebene.
Um die Beziehung zwischen ESG und CFP im Detail zu verstehen und zu erklären, betrachten wir verschiedene Mechanismen, Kontingenzen und moderierende Faktoren
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Wir versuchen zu veranschaulichen, welche Elemente der Unternehmensstrategie für eine positive ESG-CFP-Beziehung von zentraler Bedeutung sind. Um relevante Informationen zu erhalten, analysieren wir die Nachhaltigkeits- und Finanzberichte von Unternehmen. Unsere Forschung berücksichtigt ein breites Spektrum an Erwartungen der Stakeholder und ermittelt deren Wesentlichkeit für Unternehmen. Schließlich untersuchen wir, wie bestimmte Verhaltensweisen an den Finanzmärkten die Integration von ESG-Kriterien in Anlageentscheidungen und Unternehmensstrategien fördern oder behindern können.

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